Im Jahr 1923 erlebt die deutsche Gesellschaft eine schwere politische und wirtschaftliche Krise. Deutschland steht im Zentrum eines internationalen Konflikts über die Reparationszahlungen für den verlorenen Weltkrieg. Die französische Armee besetzt das Ruhrgebiet. Die Hyperinflation frisst Einkommen und Ersparnisse der Bevölkerung in Windeseile auf. Das Vertrauen in Regierung und Staat erodiert. Der Faschismus beginnt in Gestalt der NSDAP erstmals als in Deutschland eine Terrorkampagne gegen die Arbeiterbewegung. Währenddessen bereiten sich Kommunisten auf eine neue Revolution vor – den „Deutschen Oktober“. Der Historiker Sebastian Zehetmair diskutiert die Politik der Arbeiterbewegung im Jahr 1923 und stellt die Fragen: Was können Sozialisten heute aus den Erfahrungen dieses Jahres lernen? War ein sozialistischer Ausweg aus der Krise möglich?