Seit dem Ende des Kalten Krieges hat sich der Spielraum des deutschen Imperialismus deutlich vergrößert. Der ökonomisch stärkste Staat der EU hat, zusammen mit Frankreich, eine neue Führungsrolle. Diese zeigt sich entlang der gesamten europäischen Peripherie, von Nordafrika bis Osteuropa. Zeichnete er sich lange durch eine gewisse Einseitigkeit – ökonomische Dominanz – aus, katapultiert das von Olaf Scholz beschlossene Aufrüstungspaket den deutschen Imperialismus auch auf die politisch-militärische Weltbühne: Es geht darum, Interessen in sich zuspitzenden globalen Konflikten durchzusetzen.