Viele Linke sind sich einig: Identitätspolitik verdrängt die soziale Frage und ist integraler Bestandteil eines progressiven Neoliberalismus. In dieser Veranstaltung geht es um eine Einführung in die linke Kritik an Identitätspolitik aus einer queer marxistischen Perspektive. Queer-identitätspolitische Forderungen müssen nicht inkompatibel mit der sozialen Frage sein und können auch Teil einer anti-kapitalistischen Politik sein. Aber dafür muss das Verständnis von queerer Identität in seiner aktuellen ideologischen Form als verdinglicht, kommerzialisiert und individualisiert abgelehnt werden. Ein Blick in das Aufkommen queerer Sexualität seit Ende der 70er Jahre erlaubt eine kritische Bestandsaufnahme von queerer Identitätspolitik heute und eine Zukunftsperspektive für einen queeren Anti-Kapitalismus.