»Würden Wahlen etwas ändern, wären sie verboten«. Dieses geflügelte Wort drückt eine grundlegende Erkenntnis aus: Die wahre Macht eines Staats liegt nicht im 1Parlament, sondern in den Vorstandstagen der großen Konzerne, in den Apparaten von Armee und Polizei. Dennoch treten Sozialisten auch im Kapitalismus zu Wahlen an. Doch wie kann die Linke die Machtfrage stellen: welche Bedeutung hat die parlamentarische Arbeit für den Aufbau gesellschaftlicher Gegenmacht? Über die Frage, ob Sozialist:innen eine Linksregierung im Kapitalismus anstreben sollen, wird immer wieder kontrovers diskutiert. Zur mageren bis schlechten Bilanz von Regierungsbeteiligungen gesellt sich meist eine Alternativlosigkeit, auf welchem Wege denn sonst Veränderungen durchgesetzt werden könnten. Wir wollen in diesem Workshop einen Blick auf die Argumente klassischer Marxist:innen (wie Marx, Luxemburg oder Lenin) zur Frage von Parlament, Regierung und Staat werfen und mit euch diskutieren, was sich davon auf heute übertragen lässt.