Über viele Jahrzehnte haben sich Flächentarifrunden in Deutschland zu einem Ritual entwickelt. Beschäftigte haben hierin kaum mehr die Erfahrung gemacht haben, dass es einen Zusammenhang zwischen ihrer Kampfkraft und Durchsetzungsfähigkeit und dem materiellen Ergebnis am Ende der Tarifrunde gibt. In den letzten Jahren – insbesondere im sogenannten Streikjahr 2023 – hat sich dies geändert. Streiks wurden offensiver geführt, die Beteiligung daran hat zugenommen. Kolleg*innen haben zudem mit neuen Formen der Demokratisierung experimentiert. Auf dieser Veranstaltung kommen Kolleg*innen zu Wort, die diese Suchbewegung nach einer neuen konfliktorientierten Gewerkschaftspolitik mit angeführt haben. Mit ihnen diskutieren wir den akutellen Stand und die Perspektiven gewerkschaftlicher Erneuerung in großen Flächentarifrunden.