Jede*r kennt die Roten Matrosen – weniger bekannt ist, dass in Berlin ganz normale Gewerkschafter*innen die Novemberrevolution vorbereiteten. Mit ersten politischen Streiks begann 1916 der gewerkschaftliche Widerstand gegen den Weltkrieg. Träger*innen der Streiks waren ehrenamtliche Vertrauensleute in den Betrieben, die sich ab 1918 „Revolutionäre Obleute“ nannten. Diese organisierten erfolgreich mehrere Massenstreiks, die schließlich im Sturz des Kaiserreichs mündeten und zum Vorläufer der Rätebewegung wurden. Anhand seiner Biographie zu Richard Müller, einem führenden Protagonist der Revolutionären Obleute, wird der Historiker Ralf Hoffrogge die Entstehung der Streikbewegungen gegen den ersten Weltkrieg darstellen. Wer waren ihre Träger*innen, wie funktionierten sie, was hat sie uns heute zu sagen?