Diversität der Ausbeutung: Wie Rassismus erklären?

Der Sammelband «Die Diversität der Ausbeutung. Zur Kritik des herrschenden Antirassismus» von Eleonora Roldán Mendívil und Bafta Sarbo stieß letztes Jahr auf viel Aufmerksamkeit. Kernstück des Bandes ist die Kritik an liberalen Antirassismus-Verständnissen, die wirtschaftliche Ursachen ausblenden. Welche Analyse kann das Phänomen des Rassismus greifen? Wie können Sozialist:innen Rassismus erklären, um ihn effektiv zu bekämpfen? Diese und weitere Fragen diskutieren wir gemeinsam und kontrovers.


Was ist Faschismus?

Der Faschismus-Begriff wird zunehmend inflationär für alle möglichen autoritäten und unterdrückerischen Bewegungen und Staaten verwendet. Etwa werden Russland, die Türkei oder auch der Iran häufig in die Nähe des Faschismus gerückt. Ebenso Trump, Bolzonaro und verschiedene neurechte Formationen. Wo passt der Faschismus-Begriff, wo nicht? Was zeichnet ihn im Vergleich zu anderen reaktionären Ideologien und Bewegungen aus? Und warum braucht die Linke gute Theorien, Definitionen und Analysen für einen erfolgreichen Kampf gegen den Faschismus?


Rassistische Polizeigewalt in Deutschland

Im Jahr 2022 allein sind über 30 Menschen in Deutschland im Zuge von Polizeieinsätzen ums Leben gekommen, viele von ihnen mit Migrationsgeschichte und von Rassismus betroffen. Schwarze Menschen wurden in einigen Fällen durch die Polizei geradezu hingerichtet, obwohl sie erwiesenermaßen keine Gefahr darstellten wie etwa der 16-Jährige Mouhamed Dramé. Der geselschaftliche Aufschrei, wie etwa nach der Ermordung von Georg Floyd blieb in Deutschland jedoch weitgehend aus. Warum gibt es trotz allen Reformversuchen weiterhin rassistische Polizeigewalt? Wie können und müssen Antirassist:innen mit staatlicher Gewalt und Polizeimorden umgehen und wie kann eine gesellschaftliche Gegenmacht aufgebaut werden?


Welche Strategie braucht die radikale Linke?

Unsere Zeit ist geprägt von multiplen gesellschaftlichen Krisen, die uns weiter begleiten und sich zudem weiter zuspitzen werden. Die Klimakrise als Katalysator treibt diese Dynamik voran. Dem steht die Dringlichkeit des Aufbaus einer Gegenmacht durch die radikale Linke, die sich selbst in einer Krise befindet, entgegen. Es stellt sich die Frage, welche Strategie benötigt die radikale Linke, um sich aus ihrer Ohnmacht zu befreien und eine Gegenmacht aufzubauen?


Was tun? Die Krise der Linkspartei

In der tiefsten Krise seit ihrer Gründung konkurrieren unterschiedliche Vorschläge, wie es mit der Partei weitergehen sollte. Dabei werden auch grundlegende Vorstellungen davon, was die Aufgabe einer sozialistischen Partei und was "links" eigentlich bedeuten sollte, verhandelt. Wie sieht er also aus, der Kompass aus der Krise? Das diskutieren hier aktive Parteimitglieder aus verschiedenen Strömungen und Traditionen.


Stark an der Basis! Potenziale und Grenzen von Organzing beim Parteiaufbau

"Die Potenziale der LINKEN liegen in den Fähigkeiten ihrer Mitglieder, ihrer gesellschaftlichen Verankerung und Lebenserfahrung. DIE LINKE ist eine Mitmachpartei, ob du Mitglied bist oder nicht spielt dabei keine Rolle. Wir machen Kampagnen zu Themen, die die Menschen bewegen". Wie ist es um die LINKE als Mitmach-Partei bestellt? Wie werden Kampagnen geplant und umgesetzt? Was ist notwendig um stark an der Basis zu sein? Welche Strukturen benötigen wir? Wo liegen Potenziale aber auch Grenzen von Organizing? Auf welche Projekte wollen wir uns in nächster Zeit konzentrieren? Das wollen wir anhand von konkreten Beispielen aus Basisorganisationen und der Kampagnenabteilung der LINKEN diskutieren.


Between Catastrophe and Revolution - the Legacy of Mike Davis

Der Tod von Mike Davis im Jahr 2022 beraubte uns eines außergewöhnlichen Marxisten und Schriftstellers. Der Soziologe und Historiker arbeitete sich nicht nur tief in die moderne US-amerikanische Geschichte ein, er bewertete auf Grundlage seiner Forschung zu urbaner Entwicklung und dem Verhältnis von Mensch und Natur auch aktuelle Ereignisse wie zuletzt die Corona-Pandemie. Wir wollen in der Veranstaltung eintauchen in das Leben und die Kämpfe eines für dieses Zeitalter der Katastrophen besonders relevanten Marxisten.


Biografien im Kampf: Spontanität und Organisation

Stefanie Haenisch (Jg. 1943), ist eine der Gründerinnen der politischen Organisation, in deren politischen Tradition marx21 steht. Ob in der 68er-Bewegung, der Lehrlingsbewegung, den Fahrpreiskämpfen in Hannover Mitte der 70er Jahre oder der antimilitaristischen und der Anti-Atomkraft-Bewegung der 80er Jahre – Stefanie Haenisch war überall organisierend und intervenierend dabei. Sie sagt: „Es gab viele Bewegungen, militante Bewegungen, die nur sehr geringe Erfolge hatten und sich wieder aufgelöst haben… Das, was mich an der Möglichkeit einer grundlegenden Umwälzung der kapitalistischen Verhältnisse festhalten ließ, war eine politische Organisation, die die Entwicklungen auf der Welt richtig eingeschätzt hat und richtigen Antworten für die Bewegung gibt.“ Wir wollen in dieser Veranstaltung anhand von persönlichen Erinnerungen und Fotos an mehr als 50 Jahren politischen Aktivismus teilhaben und Schlussfolgerungen für heute ziehen.


Biografien im Kampf: Von der Revolte '68 zur Gründung der SAG

Die 68er gelten als Zeit der weltweiten Revolte. Die Studierendenbewegung, die afroamerikanische Bürgerrechtsbewegung in den USA, der antiimperialistische Erfolg des Vietnam gegen die USA, der Aufstand gegen sowjetische Panzer in der Tschechoslowakei und globale Massenstreiks haben die Welt aus den Angeln gehoben und die vermeintliche Stabilität des kapitalistischen Systems inmitten des Kalten Krieges herausgefordert. Über solche Zeiten zu lesen ist wichtig, unterscheidet sich jedoch davon, sie erlebt zu haben und sich inmitten dieser turbulenten Zeiten an marxistischen Analysen und Organisierung beteiligt zu haben. Volkhard Mosler, ein führendes Mitglied von marx21, kämpfte im historischen SDS an der Seite von Rudi Dutschke. Er beteiligte sich an den lebhaften Kontroversen im SDS. Er war Mitbegründer der Sozialistischen Arbeitergruppe, Vorgängerorganisation von Marx21. Seine Erzählungen über die eigene Biografie soll eine neue Generation junger Marxist:innen eintauchen lassen in Erfahrungen einer Welt im Wandel und eine greifbar machen, was für eine Bedeutung Ideen für den Kampf haben.