Sexismus am Arbeitsplatz

Sexismus als Form der alltäglichen und strukturellen Abwertung von FLINTA am Arbeitsplatz ist zugleich Werkzeug und Kernelement im Kapitalismus. So dient er der Spaltung von Arbeiter:innen, blockiert gewerkschaftliche Organisierung und ermöglicht die Abwertung der von Frauen geleisteten (Care-) Arbeit. Doch welche Maske(n) trägt der Sexismus, wenn wir genauer hingucken? Können wir ihn überwinden? Was sind mögliche Werkzeuge, um sich dagegen zu behaupten?


Bindeglied im Klassenkampf? Die Bedeutung von queeren Kämpfe für die Arbeiter*innenklasse

Die Verbindung von Kämpfen der Klasse und queerer Emanzipation haben historisch immer wieder zueinander gefunden. Diese Erfahrungen werden den Ausgangspunkt der Veranstaltung bilden, um sich heutigen Phänomene wie der "Woke-Ideologie" zu nähern. Die These der Veranstaltung lautet, dass eine linksliberale Identitätspolitik(*) nicht ausreicht, um den Kampf gegen die von oben geschürte Unterdrückung von LGBTQIA* erfolgreich zu führen. Stattdessen werden praktische Perspektiven für eine (trans*)feministische und queere Klassenpolitik vorgestellt.


"Die Schlinge um den Hals der Frauen zieht sich zu." - Vom Abbau der ostdeutschen Kinderbetreuung nach 1990

Die deutsche Wiedervereinigung 1990 bedeutete für die ostdeutsche Gesellschaft eine umfassende Transformation der System-, Lebens- und Arbeitswelt. Die Neuorganisation betraf auch die Bereiche der sozialen Reproduktion. Von 1992 bis 2002 wurden rund 56% der Stellen in ostdeutschen Kindergärten abgebaut und die Betreuungskapazität verringerte sich bis 1998 um die Hälfte bis zwei Drittel. Die Transformation wurde geprägt durch Rationalisierung und die Rückverlagerung der Kleinkindbetreuung in die Familie. Letztlich ermöglicht die Wende somit einen fokussierten Blick auf die Rolle des Staates bei der Organisation der sozialen Reproduktion. Warum scheint der neoliberale Staat unfähig darin zu sein, nachhaltige und langfristige Lösungen für die sozialen und gesundheitlichen Interessen der Menschen zu finden? Nach welcher Logik agieren die Regierungen und verschiedenen Verwaltungsebenen? Und was genau bedeutete dies für die ostdeutsche Kinderbetreuung nach der Wende?


Kapital gegen Leben - Soziale Reproduktion im Kapitalismus

Ob in Küche, Kita oder Krankenhaus: Frauen tragen die Hauptlast der Hausarbeit und stellen die überwiegende Mehrheit in sozialen Berufen. Doch warum ist das so? Und warum werden all diese Pflege-, Erziehungs- und Sorgearbeiten schlecht, bis gar nicht bezahlt? Eines haben alle diese Tätigkeiten gemeinsam: Sie sorgen dafür, dass wir uns regenerieren und als Arbeitskräfte für das Kapital zur Verfügung stehen. Doch wie stellt sich die soziale Reproduktion im heutigen Kapitalismus konkret dar? Welche Rolle spielen der Staat oder Migrationsprozesse dabei? Und welche Widersprüche und Widerstandsperspektiven können sich daraus ergeben? Um diese Fragen geht es in der von feministischen Marxist_innen entwickelten Theorie der Sozialen Reproduktion.


Das liberale Märchen von der neuen feministischen Außenpolitik

Rechte, Ressourcen und Repräsentanz von FINTA – die drei Kernforderungen der feministischen Außenpolitik. Eine Zukunftsversion, in der patriarchale Strukturen und damit auch die Spirale aus Krieg und Gewalt überwunden werden soll. Dem auswärtigen Amt zufolge ist der Blick feministischer Außenpolitik diskriminierungssensibel, die Einhaltung der Menschenrechte zentral. Außenpolitik für Alle lautet also die Devise. Weltweit sollen die Rechte von FINTA gestärkt und ihre Repräsentanz in außenpolitischen Entscheidungspositionen erhöht werden. Doch wie sieht die feministische Außenpolitik eigentlich aus, wenn wir genauer hingucken? Wo steckt eigentlich dieser Feminismus? Erst im Februar hat die Bundesregierung Rüstungsexporte nach Niger und Indien genehmigt. Im September 2022 gingen Lieferungen nach Saudi Arabien. Für eine friedlichere, Welt, in welcher alle nach dem Maxim der Gerechtigkeit handeln, Antimilitarismus sowie Gleichberechtigung im Mittelpunkt stehen? Wohl kaum.