Einführung in die marxistische Rassismusanalyse

In diesem Einführungsseminar widmen wir uns der Frage, ob und wie die marxistische Theorie Rassismus verstehen und erklären kann, wo sie erweitert werden sollte und welche Grundsätze für eine antirassistische Praxis folgen.


Migration als Klassenkampf

Weltweit sind immer mehr Menschen gezwungen, ihre Heimat zu velassen. Häufige Gründe sind wirtschaftliche Unsicherheiten, Klimakatatsrophen und Kriege. Viele Menschen versuchen, in Europa ein neues Leben aufzubauen. Gleichzeitig werden die Mauern der Festung Europa immer undurchdringlicher: mit der Reform des Gemeinsamen Europäischen Asylsystems wird das individuelle Menschenrecht auf Asyl de facto abgeschafft. Zumindest für diejenigen, die aus Perspektive des deutschen Kapitals als nicht "nützlich" erscheinen. Arbeitsmigration hingegen wird gefördert. So kommt es zum Beispiel, dass ost-europäische Care-Arbeiter*innen hierzulande zu Hungerslöhnen schufften und gleichzeitig in ihren Heimatländern riesige Sorgelücken hinterlassen. Gemeinsam mit der antirassistischen Aktivistin und Seenotretterin Lea Reisner, dem antirassistischen Aktivist und Abgeordneten Ferat Koçak und dem Autor und Menschenrechtsaktivist Imad Al Suliman wollen wir einen Blick auf die polit-ökonomischen Hintergründe rund um Flucht und Migration werfen.


Generalverdacht: Wie mit dem Mhythos um Clankriminalität Politik gemacht wird

Die Debatte um sogenannte "Clan- Kriminalität" hat seit Jahren Konjunktur - sie wird nicht nur von prominenten Politiker*innen vorangetrieben, sondern auch medial breit aufgegriffen. Das hat nicht nur eine Stigmatisierung der vermeintlichen Clan- Angehörigen zur Folge, sondern mündet auch in krassen polizeiliche Repressionen. In Berlin- Neukölln können wir täglich Zeug*innen von sogenannten "Clan-Razzien" werden. In "Generalverdacht: Wie mit dem Mythos Clankriminalität Politik gemacht wird" liefern die Autor*innen erstmals eine kritische Bestandsaufnahme der Debatte und versammeln dabei Beiträge aus soziologischer, rechtswissenschaftlicher, feministischer und kriminologischer Perspektive. Gemeinsam mit Jorinde Schulze, Mitherausgebern des Buches, und Mitali Nagrecha (Justice Collective) wollen wir die Erkenntnisse daraus diskutieren. 


Die kommunistische Einheitsfrontstrategie und ihre Relevanz für den antifaschistischen Kampf

Auf dem Höhepunkt der Kommunistischen Internationale wurde noch unter Lenin und Trotzki ab 1921 die Einheitsfrontstrategie entwickelt. Mit ihr sollte eine Antwort auf die Frage gefunden werden, wie Revolutionäre auch in nicht-revolutionären Zeiten eine massenorientierte Politik betreiben und um gesellschaftliche Mehrheiten kämpfen können, ohne dabei die kommunistische Perspektive aufzugeben. Das Abrücken von der Einheitsfront trug ab 1929 wesentlich dazu bei, dass die deutsche Arbeiterbewegung den Aufstieg des Faschismus nicht aufhalten konnte und gespalten in den Untergang ging. Anhand seiner Biographie »Revolution als Realpolitik« über den KPD-Vorsitzenden Ernst Meyer stellt der Historiker und RLS-Gewerkschaftsreferent Florian Wilde die Grundlagen der Einheitsfrontpolitik vor und diskutiert ihre Relevanz für den antifaschistischen Kampf damals und heute.

 

 


Zoom: Abolitionismus als neuer strategischer Kompass?

Während der großen Black-Lives-Matter-Proteste 2020 wurden Forderungen wie „Defund the Police“ und „Abolish prisons“ laut und fanden Widerhall. Seitdem findet unter dem Stichwort „Abolitionismus“ eine lebhafte Debatte in antirassistischen Bewegungen und in der Wissenschaft sowohl in den USA als auch hierzulande statt. Abolitionismus bedeutet dabei die Abschaffung und Reformierung des Gewaltapparats des Staates sowie seiner repressiven Institutionen wie z.B. der Polizei und den Gefängnissen. In dieser Veranstaltung wollen wir uns Zeit nehmen, um das Konzept gut zu verstehen und zu diskutieren, wie der Abolitionismus als „strategischer Kompass“ für unsere Kämpfe fungieren kann. Dafür haben wir Dr. Vanessa E. Thomson eingeladen, die 2022 gemeinsam mit Daniel Loick den viel diskutierten Suhrkamp-Sammelband „Abolitionismus - ein Reader“ herausgegeben hat.


AFD – Analyse des Durchbruchs der Nazi-Partei

Die AFD ist in bundesweiten Umfragen zweitstärkste Kraft, stellt erste Bürgermeister und könnte ab September sogar ein bis zwei Landesregierungen übernehmen. Die bundesweite Bewegung gegen Rechts baut seit Januar erfolgreich Brandmauern auf. Nora Berneis zur Frage, wie es soweit kommen konnte und ob wir die Nazis jetzt noch aufhalten können.