#wirfahrenzusammen, wir streiken zusammen: Wo stehen wir im Climate-Labour-Turn?

Im Frühjahr 2024 streiken Aktivist:innen und Beschäftigte in #wirfahrenzusammen für bessere Arbeitsbedingungen im ÖPNV und Investitionen in den Nahverkehr. Im Rahmen einer Tarifrunde entsteht somit für tausende Menschen die Möglichkeit, für das öffentliche Gut Mobilität und gegen die Sparpolitik der Ampelregierung zu kämpfen. Gleichzeitig stellt die Streikbewegung einen Lernraum für eine ökosozialistische Strategie für die Klima- und Arbeiter:innenbewegung dar. Wir wollen in dieser Veranstaltung eine Auswertung der Streikbewegung wagen: Wie weit hat uns dieses Projekt auf dem Weg zu einer Streikbewegung gebracht, welche in künftigen Auseinandersetzungen um das Überleben der Menschheit kämpfen und eine klimagerechte Produktion durchsetzen kann?


Mit Genossenschaften zum Ökosozialismus?

Die Fabrik übernehmen…Geht das? Eine Genossenschaft gründen…Lohnt das ? Im Gespräch mit Magdalena Taube und Dario Azzellini werden historische Beispiele für selbstverwaltete Betriebe diskutiert und erfragt, ob und wie diese innerhalb des Kapitalismus funktionieren. Außerdem blicken wir auf den Stand der Genossenschaftsgründung in der ehemaligen GKN Fabrik bei Florenz. Der Kampf des Collettivo di Fabbrica strahlt europaweit aus. Die Arbeiter:innen des ehemaligen Autozulieferers wollen die Produktion hinzu ökologisch sinnvollen Produkten umwandeln. Wir wollen diskutieren welche Chancen und Probleme der Weg der Selbstverwaltung derzeit mit sich bringt.


Zoom: Abolitionismus als neuer strategischer Kompass?

Während der großen Black-Lives-Matter-Proteste 2020 wurden Forderungen wie „Defund the Police“ und „Abolish prisons“ laut und fanden Widerhall. Seitdem findet unter dem Stichwort „Abolitionismus“ eine lebhafte Debatte in antirassistischen Bewegungen und in der Wissenschaft sowohl in den USA als auch hierzulande statt. Abolitionismus bedeutet dabei die Abschaffung und Reformierung des Gewaltapparats des Staates sowie seiner repressiven Institutionen wie z.B. der Polizei und den Gefängnissen. In dieser Veranstaltung wollen wir uns Zeit nehmen, um das Konzept gut zu verstehen und zu diskutieren, wie der Abolitionismus als „strategischer Kompass“ für unsere Kämpfe fungieren kann. Dafür haben wir Dr. Vanessa E. Thomson eingeladen, die 2022 gemeinsam mit Daniel Loick den viel diskutierten Suhrkamp-Sammelband „Abolitionismus - ein Reader“ herausgegeben hat.


Praxiswerkstatt: Wie erstelle ich einen Kampagnenplan?

Kampagne - ein viel gebrauchtes Wort und doch kann sich dahinter viel Unterschiedliches verstecken. Manchmal werden Kampagnen auf Wahlkampf oder Öffentlichkeitsarbeit reduziert. Allerdings hat sich gezeigt, dass eine Kampagnenplanung vor allem für politische Basis-Initiativen oder Lokalgruppen ein wesentliches Tool ist, um die eigene Arbeit konkret und effektiv vom Ziel her gedacht zu gestalten. Wie kommen wir zum Ziel und welche Aktionselemente wollen wir dafür einsetzen? Wie ist der Zeitlauf und was müssen wir dabei an Aufgaben bedenken? Diese Aspekte können niedrigschwellig durch einen Stufenplan in einem kollektiven Gruppen-Setting erarbeitet werden. Beteiligung, Aktivierung und Stärkeaufbau spielen dabei eine hervorgehobene Rolle. Was sich dahinter verbirgt und wie man das angeht, wird in dieser Praxiswerkstatt besprochen und ausprobiert.


Marxismus und Gaming

Videospiele nehmen einen sehr großen Teil in der Freizeitgestaltung von Menschen ein. Wahrscheinlich hat jede*r schon einmal von Counter Strike, Tomb Raider, FIFA oder CandyCrush gehört. Videospiele sind aber nicht nur Egoshooter, Action-Adventures oder Mobile Gaming, sondern sie beschäftigen sich auch mit Wirtschaftskreisläufen, Ideen und Weltmodellen und können durch ihre Erzählstruktur und Spielmechanik die Grenzen der Realität überwinden. Doch wird die Welt in Videospielen anders gedacht? Kann ich spielerisch den Kapitalismus überwinden? Oder sind Videospiele am Ende doch auch nur von Menschen erdacht, die sich eher das Ende der Welt als das Ende des Kapitalismus vorstellen können? Und was hat das am Ende alles mit dem Verhältnis von Arbeit und Freizeit, Lohnarbeit und damit mit Marx zu tun?


Von Bachelor bis Temptation Island: was wir darin über Liebe im Kapitalismus lernen

Millionen Menschen sehen regelmäßig Dating-Shows und schauen aufstrebenden Reality-Stars beim rummachen, verlieben und zerstreiten zu. Die Sendungen sind nicht nur unterhaltsam, sondern erzählen uns auch viel über Körper- und Rollenbilder, und verhandeln Modelle sozialer Beziehungen im Kapitalismus. In der Veranstaltung schauen wir wie echte Gefühle an die Spielregel-Grenzen der Shows und des Kapitalismus stoßen, und Menschen trotzdem nicht die Suche nach großen Liebe aufgeben.


Poor thing Barbie! Wie feministisch ist Hollywood?

Barbie (Greta Gerwig) und Poor Things (Giorgos Lanthimos), zwei der wichtigsten Filme des Jahres 2023 behandeln im weitesten Sinne das Thema Feminismus, Frauenunterdrückung, doppelmoralige Männer und Frauen, die beide unfreiwillig durch einen Mann erschaffen wurden. Beide sind auf ihre Art Meilensteine der Filmgeschichte: das wahrgewordene girlboss Productplacement und die weibliche Frankenstein. Wir wollen uns die Frage stellen: Wie feministisch ist Hollywood? Was haben die Filme gemeinsam und warum sind zwar beide Filme wichtig aber nun noch nicht alles gut.


Klasse und psychische Gesundheit

Angehörige der Arbeiter*innenklasse leiden deutlich häufiger unter psychischen Störungsbildern wie Menschen mit hohen Einkommen. Doch gerade Armutsbetroffene sind deutlich weniger beim Arzt, bei Vorsorgeuntersuchungen und erhalten kaum Therapieplätze. In der Veranstaltung spricht Olivier David darüber, warum und wie Kapitalismus psychisch krank macht. Olivier David ist Journalist und Autor. In seinem aufwühlenden, autobiographischen Buch „Keine Aufstiegsgeschichte“ setzte er sich zuletzt intensiv mit der Beziehung von sozialer Herkunft und psychischer Gesundheit auseinander.


Wohnen in der Krise: Warum Wohnen ein Luxus geworden ist

Mancherorts haben sich die Mieten in den letzten 10 Jahren mehr als verdoppelt, gleichzeitig fallen tausende Wohnungen aus der Sozialbindung und nicht nur in Berlin werden Mietwohnungen zum Objekt der Rendite des globalen Kapitalmarkts. Was können und müssen wir als Sozialist*innen dagegen tun?
Gemeinsam mit Niklas Schenker (Mitglied im Berliner Abgeordnetenhaus für die Linke), Bana Mahmood (Aktivistin bei Deutsche Wohnen und Co. Enteignen) und Max Veulliet (KPÖ Salzburg) wollen wir diskutieren, welche Rolle die Linkspartei, als auch soziale Bewegungen in der Bekämpfung der Mietenkrise spielen können.


Vergesellschaftung als strategischer Kompass?

Spätestens seit dem historischen Erfolg der Kampagne “Deutsche Wohnen und Co Enteignen” sind die Begriffe der Vergesellschaftung und Enteignung in aller Munde. Auch Teile der Klimabewegung wenden sich dem Vergesellschaftungsdiskurs mit dem Ziel einer Vergesellschaftung der Energieversorgung als notwendigen Schritt hin zu einer sozial-ökologischen Transformation zu. Gemeinsam wollen wir  Chancen und Herausforderungen von Vergesellschaftung diskutieren: Was ist der Unterschied von Vergesellschaftung und Enteignung? Wie verhalten sich Vergesellschaftungsforderungen zu betrieblichen Kämpfen und Auseinandersetzungen? Welche Druckmittel braucht es, um Vergesellschaftungsforderungen auch tatsächlich umzusetzen? Kommen wir mit Vergesellschaftung zum Sozialismus? Wenn ja, wie?