99 zu EINS: revolutionäre Gegenöffentlichkeit

Im Gespräch mit Lea erzählen Daniel und Nadim von 99 zu EINS von den strategischen Überlegungen hinter ihrem Podcast und warum wir eine revolutionäre Gegenöffentlichkeit brauchen. Dabei geht es um „Objektivität“ im Journalismus, die Vorzüge von Social Media, unsere linke Medienlandschaft und die Frage, ob wir mit TikTok die Massen mobilisieren können.


Videospiele und das Ende der Welt

Der marxistische Kulturtheoretiker Frederic Jameson sagt, es sei einfacher, sich das Ende der Welt vorzustellen, als das Ende des Kapitalismus. Betrachtet man zeitgenössische Videospiele, so drängt sich die Vermutung auf, dass Jameson in einem Sinn ganz sicher recht hat: der Weltuntergang hat offenbar eine überaus anregende Wirkung auf die Vorstellungskraft. Ob Zombieapokalypse, Alieninvasion oder die Verheerungen des Atomkriegs – unzählige Videospiele schwelgen in Phantasien vom Ende der menschlichen Zivilisation. Spiele wie wie Horizon Zero Dawn (Guerilla Games 2017) gestalten diese Welten zugleich als Utopien und Dystopien. Die Welten sind hart und brutal, doch zugleich von geheimnisvoller Schönheit und Freiheit erfüllt. In der Veranstaltung diskutieren wir, welche Vorstellungen von Geschichte und Gesellschaft die Spiele erwecken und wie sie Sehnsucht nach und Grauen vor dem Ende der Welt erwecken, das eben auch das Ende des Kapitalismus ist.


Kunst im Klassenkampf - Ästhetik und Befreiung

Kunstwerke – egal ob in der Malerei, Musik, Literatur - sind keine autonomen Gebilde, sondern in ihrer Kompositionsweise wirken verschiedene, mitunter gegensätzliche Positionen und Stile. Produziert wird Kunst unter historisch spezifischen Produktionsverhältnissen. In ihr wirken eigene ästhetische Verhältnisse. Rezipient:innen eignen sich mit unterschiedlichen Bildungsvoraussetzungen Werke an. Im selben Kunstwerk können sich Herrschaftsinteressen, wie auch Momente der Befreiung offenbaren. In der Veranstaltung betrachten wir an Beispielen diese verschiedenen und ineinander verschachtelten Ebenen in ausgewählten Kunstwerken. Wir sprechen über die Zusammenhänge von Kunst und Revolution, Marxismus und Ästhetik, sowie Sinnlichkeit und Bildung. Und wir fragen uns, wie wird die Kunst des demokratischen Sozialismus aussehen?


Welche Kunst ist Klasse? Theater und das Proletariat

„Proll!“, „Prolo!“ oder „Prolet!“: das Proletariat steht für „Pöbel“ in der Mainstream Kultur. Warum? Wie wird es vermittelt? Wie hat sich das Bild von Arbeitenden Menschen in der Geschichte von Kunst und Kultur entwickelt? Wo gab es Brüche und wo gibt es Kontinuitäten? Brauchen wir eine proletarische Kunst und was ist das überhaupt? Diese Fragen werden mit einem Schwerpunkt im Bereich des Theaters auf der Veranstaltung diskutiert.


Die Krankheit heißt Kapitalismus - wie das Gesundheitssystem die Beschäftigten psychisch krank macht

Das Gesundheitssystem wurde in den letzten Jahrzehnten einem systematischen neoliberalen Umbau unterzogen. Krankenhäuser wurden in Fabriken verwandelt, die jährlich mehr Patient:innen versorgen und mehr Profite leisten sollen. Die Patient:innenabfertigung am Fließband geht nicht nur zu Lasten der Menschen, die das Gesundheitssystem aufsuchen, sondern auch derjenigen, die dort beschäftigt sind. Die Kolleg:innen sind immensen psychischen Belastungen ausgesetzt. In der Veranstaltung diskutieren wir die Arbeitsstrukturen im Gesundheitssystem, die sowohl Patient:innen als auch Beschäftigte krank machen. Wir wollen die psychischen Belastungen thematisieren und besprechen, wie Beschäftigte kollektive Gegenwehr aufbauen können.


Verschwörungstheorien – Halb wahr? Völlig verquer? Brandgefährlich?

Mit der Corona-Pandemie haben Verschwörungstheorien sich erneut international verbreitet. Die Neue Rechte findet hier leicht Anschluss. Was macht Verschwörungstheorien so verlockend und vertrackt? Was können wir ihnen entgegensetzen?