Elon Musk in Grünheide - Wie wir dem Multimilliardär etwas entgegensetzen können

Während Elon Musk in Grünheide sein Automobil-Imperium mit der Fabrikerweiterung ausbauen will, widersetzt sich die Klimabewegung dem kapitalistischen Märchen einer Zukunft eines „grünen Individualverkehrs“. Mit der Bürgerinitiative, die mit Haustürgesprächen rund um das Thema Wasserknappheit Mehrheiten organisiert, und dem Aktionsbündnis Tesla stoppen, formieren sich unterschiedliche Aktionsansätze. Nichtsdestotrotz ist die Kommunikation in der Öffentlichkeit über die Notwendigkeit des Protests nicht ganz einfach, gelten doch E-Autos für Viele als Lösung der Klimakrise. Wir reden über den aktuellen Stand der Vergabe und die politischen Kämpfe um die Erweiterung, sowie über die Perspektive und Aktionen der Klimabewegung.


Zoom: Do we have the time for majorities? A conversation about strategic challenges for the climate movement

[Translation available/Übersetzung möglich]

English: To tackle the climate crisis, we need a mass movement of unprecedented proportions. So far, so good. From 2018 onwards, the growing climate movement gave rise to some hope of a movement that could fight for upheaval. But now it has been significantly weakened - and there is no sign of a movement that could unhinge disaster capitalism. Meanwhile, the climate crisis continues to escalate, and every activist knows the powerlessness and despair that sometimes overtakes us in the face of this. We ask ourselves: Do we have the time to build majorities? Given the urgency of the climate crisis, shouldn't we take shortcuts? How do we win the race against time and, above all, where do we find the strength to act with a clear view while reality becomes increasingly unbearable?

Deutsch: Um die Klimakrise zu bewältigen, brauchen wir eine Massenbewegung ungeahnten Ausmaßes. Soweit, so gut. Mit der erstarkenden Klimabewegung keimte ab 2018 ein wenig Hoffnung auf eine Bewegung auf, die Umbrüche erkämpfen kann. Doch jetzt ist sie deutlich geschwächt - und eine Bewegung, die den Desasterkapitalismus aus den Angeln heben könnte, ist nicht in Sicht. Währenddessen eskaliert die Klimakrise weiter, und jede:r Aktivist:in kennt die Ohnmacht und Verzweiflung, die uns angesichts dessen manchmal ereilt. Wir fragen uns: Haben wir die Zeit, um Mehrheiten aufzubauen? Müssten wir angesichts der Dringlichkeit der Klimakrise nicht abkürzen? Wie gewinnen wir den Wettlauf gegen die Zeit, und vor allem: Woher nehmen wir die Kraft, mit klarem Blick zu agieren, während die Realität immer unerträglicher wird?


Auf der Suche: Roadmap des ökologischen Klassenkampfes

„Climate Change is Class War“, lautet ein schöner Titel, aber was ist ökologischer Klassenkampf überhaupt und wie sehen ökologische Klassenkämpfe aus? In den letzten Jahren gab es auch in Deutschland erste Versuche und Erfahrungen in ökologischen Klassenkämpfen, ob in der TV-N Kampagne oder der Allianz von Klimaaktivist*innen und Bosch-Arbeiter*innen in München Berg am Laim. Wir wollen in dieser Veranstaltung an diese Entwicklungen anknüpfen und uns fragen: Was sind ökologische Klassenkämpfe? Was sind mögliche Konfliktfelder für ökologische Klassenkämpfe? Welche Akteure spielen in ökologischen Klassenkämpfen eine besondere Rolle? Wie sieht eine proletarische Ökologie aus? Welche historischen und aktuellen Beispiele gibt es für ökologische Klassenkämpfe und was lässt sich aus ihnen ableiten?


Welche Rolle spielt der Staat in der Transformation?

In den vielen Debatten um die Klimakrise besteht größtenteils Einigkeit darüber, dass der Kapitalismus die Ursache für die Klimakrise darstellt. Unser Wirtschaftssystem, welches nur auf die Vermehrung der Profite weniger ausgerichtet ist, statt auf die Produktion für die Bedürfnisse vieler, bedarf einer grundlegenden Transformation, um einen Ausweg aus dieser Krise aufzuzeigen. Uneinigkeit besteht häufig darüber, welche Rolle der Staat bei den notwendigen gesellschaftlichen Veränderungen spielen kann. Aus diesem Grund möchten wir einen genaueren Blick auf die Rolle des Staates in der ökologischen Transformation werfen.


#wirfahrenzusammen, wir streiken zusammen: Wo stehen wir im Climate-Labour-Turn?

Im Frühjahr 2024 streiken Aktivist:innen und Beschäftigte in #wirfahrenzusammen für bessere Arbeitsbedingungen im ÖPNV und Investitionen in den Nahverkehr. Im Rahmen einer Tarifrunde entsteht somit für tausende Menschen die Möglichkeit, für das öffentliche Gut Mobilität und gegen die Sparpolitik der Ampelregierung zu kämpfen. Gleichzeitig stellt die Streikbewegung einen Lernraum für eine ökosozialistische Strategie für die Klima- und Arbeiter:innenbewegung dar. Wir wollen in dieser Veranstaltung eine Auswertung der Streikbewegung wagen: Wie weit hat uns dieses Projekt auf dem Weg zu einer Streikbewegung gebracht, welche in künftigen Auseinandersetzungen um das Überleben der Menschheit kämpfen und eine klimagerechte Produktion durchsetzen kann?


Mit Genossenschaften zum Ökosozialismus?

Die Fabrik übernehmen…Geht das? Eine Genossenschaft gründen…Lohnt das ? Im Gespräch mit Magdalena Taube und Dario Azzellini werden historische Beispiele für selbstverwaltete Betriebe diskutiert und erfragt, ob und wie diese innerhalb des Kapitalismus funktionieren. Außerdem blicken wir auf den Stand der Genossenschaftsgründung in der ehemaligen GKN Fabrik bei Florenz. Der Kampf des Collettivo di Fabbrica strahlt europaweit aus. Die Arbeiter:innen des ehemaligen Autozulieferers wollen die Produktion hinzu ökologisch sinnvollen Produkten umwandeln. Wir wollen diskutieren welche Chancen und Probleme der Weg der Selbstverwaltung derzeit mit sich bringt.


Zur Gefahr des Faschismus angesichts der Klimakatastrophe

Nicht nur die Temperaturen steigen unaufhaltsam an: Auch der Aufstieg der autoritären Rechten schreitet nahezu ungebremst voran. Gleichzeitig heizen sich die Transformationskonflikte immer weiter auf – der Kapitalismus ist am Limit. Doch mit jedem Landgewinn verfügt die extreme Rechte über neue Möglichkeiten, um den Fossilismus und das damit verbundene kapitalistische, patriarchal-rassistische System vehement zu verteidigen.
Droht eine erneute Machtübernahme der Faschisten? Und in welchem Verhältnis steht die Gefahr eben jener zu einer sich rasant verschärfenden Klimakatastrophe, die die Zukunft unserer Zivilisation grundlegend in Frage stellt?


Von Klimaangst zu Klimaleugnung: Marxismus trifft Psychoanalyse

Die meisten Menschen machen sich Sorgen um die Zukunft des Planeten. Aber politische Weichenstellungen, die Angst nehmen könnten, bleiben aus. So bleiben viele allein gelassen mit einem Gefühl von Ohnmächtigkeit. Umso verständlicher wird, dass viele schließlich die Krise verdrängen, um nicht verrückt zu werden. In diesem Workshop geht es darum gemeinsam zu erschließen, wie Menschen heute die Klimakrise verarbeiten. Dabei sollen marxistische Kapitalismuskritik und psychoanalytische Perspektiven zusammen gebracht werden, um eine kritischen Klimapsychologie zu entwerfen.