Die Linke und der Staat – praktische Antworten aus Poulantzas’ Staatstheorie
Welche Rolle spielt der Staat, wenn wir als Linke eine demokratische und gerechtere Gesellschaft aufbauen wollen? Der Staat, der uns umgibt, stützt die bestehenden kapitalistischen Verhältnisse, die zu Unterdrückung und Ausbeutung führen. Wie verhalten wir uns als Linke zu diesem Staat, wenn wir politische Veränderung wollen? Sollten wir uns in staatliche Institutionen hinein begeben, um die politischen Verhältnisse zu verändern, sollten wir sie von außen bekämpfen und gibt es noch weitere Möglichkeiten? Nach den Erfahrungen mit dem Faschismus und dem Stalinismus greift Nicos Poulantzas diese alte marxistische Diskussion wieder auf und entwickelt sie theoretisch weiter. Seine Antworten können uns einen Kompass für unsere Kämpfe um politische Veränderung liefern.
Identitätspolitik: eine kritische Analyse aus queer marxistischer Perspektive
Viele Linke sind sich einig: Identitätspolitik verdrängt die soziale Frage und ist integraler Bestandteil eines progressiven Neoliberalismus. In dieser Veranstaltung geht es um eine Einführung in die linke Kritik an Identitätspolitik aus einer queer marxistischen Perspektive. Queer-identitätspolitische Forderungen müssen nicht inkompatibel mit der sozialen Frage sein und können auch Teil einer anti-kapitalistischen Politik sein. Aber dafür muss das Verständnis von queerer Identität in seiner aktuellen ideologischen Form als verdinglicht, kommerzialisiert und individualisiert abgelehnt werden. Ein Blick in das Aufkommen queerer Sexualität seit Ende der 70er Jahre erlaubt eine kritische Bestandsaufnahme von queerer Identitätspolitik heute und eine Zukunftsperspektive für einen queeren Anti-Kapitalismus.