Wagenknecht - Analyse und Potential einer neuen Partei
An Sarah Wagensknecht neuer Partei scheiden sich die Geister. Die einen hoffen auf ein krachendes Scheitern des Bündnis Sarah Wagenknechts (BSW). Andere halten es für möglich, dass der Linkskonservatismus zumindest die AfD schwächt. Dahinter liegt die Frage, wie die lange angekündigte und sich num im ersten Wahlkampf befindende Abspaltung von der LINKEN zu charakterisieren ist und inwiefern das Projekt eine gesellschaftliche Basis hat. Über diese Frage sowie zur möglichen Entwicklung von BSW wollen wir in dieser Veranstaltung diskutieren.
Eine Marxistische Analyse der Gewerkschaften
Gewerkschaften sind, so Marx, Ordnungsfaktor und Gegenmacht zugleich. Diesen Doppelcharakter besitzen sie seit ihrer Entstehung und bestimmen damit über Krieg und Frieden im Betrieb. Statt als Kampforganisation der Arbeiter*innen und Motor in Tarifauseinandersetzungen werden Gewerkschaften und ihre haupt- und ehrenamtlichen Funktionär*innen heute oft eher als vermittelnde und bevormundende Partei im Arbeitskampf wahrgenommen, die über die Köpfe der Belegschaften hinweg mit den Bossen Vereinbarungen treffen. Aber wie kann das eigentlich sein? Hier lohnt ein genauerer Blick auf die oft kritisierte "Gewerkschaftsbürokratie", die in Teilen konfliktorientierte Spielräume öffnet für selbstbewusste und klassenpolitische Gewerkschafter*innen, um sich ihre Gewerkschaft neu anzueignen.
Und ab geht die Post. Über Verteidigungskämpfe im Betrieb und die Rolle von Sozialist*innen
Mit dem Argument „ökonomische Sachzwänge“ treiben Konzernspitzen Arbeiter*innen und Gewerkschaften immer mehr in die Defensive – ob im öffentlichen Bereich durch Kürzungen oder durch Transformationsprozesse und Gewinneinbrüche in der Privatwirtschaft. Die Folge: massiver Personalabbau, Flexibilisierung und Arbeitsverdichtung auf Kosten der Kolleg*innen und der öffentlichen Daseinsvorsorge. Wie können wir als betrieblich Aktive mit „ökonomischen Sachzwängen“ umgehen, ohne uns vom Kapital vor den Karren spannen zu lassen? Mit welchen Strategien können wir „das Beste“ für die und mit den Kolleg*innen rausholen und gleichzeitig die erfahrbaren Widersprüche nutzen, um die Systemfrage zu stellen? Diesen und weiteren Fragen wollen wir uns anhand der betrieblichen und politischen Entwicklungen bei der Deutschen Post nähern und in die Diskussion kommen.
Workshop: Crashkurs Luxemburg: Zum Verhältnis von Partei und Bewegung
Rosa Luxemburg, eine der bedeutendsten Denkerinnen der sozialistischen Bewegung, hat intensiv über die Verbindung zwischen Partei und Klasse nachgedacht. Sie grübelte nicht nur über Klassenkämpfe, sondern machte die Erfahrung aktiv in einen revolutionären Prozess intervenieren zu können. Dabei zerbrach sie sich den Kopf über die Frage von Strategie und Taktik, Bewegung und Partei, Klassenkampf und Revolution.
Im Workshop möchten wir den Fragen nachgehen: Wie gestaltet sich die Rolle der Partei inmitten von Klassenkämpfen? Wozu in einer festen Struktur organisieren? Und welche Grundsätze sind dabei wichtig? Welche historischen Erfahrungen formten dabei die Gedanken von Luxemburg?
Der Workshop richtet sich gleichermaßen an Menschen mit und ohne Vorwissen. Er hat einführenden Charakter.
Zur Gefahr des Faschismus angesichts der Klimakatastrophe
Nicht nur die Temperaturen steigen unaufhaltsam an: Auch der Aufstieg der autoritären Rechten schreitet nahezu ungebremst voran. Gleichzeitig heizen sich die Transformationskonflikte immer weiter auf – der Kapitalismus ist am Limit. Doch mit jedem Landgewinn verfügt die extreme Rechte über neue Möglichkeiten, um den Fossilismus und das damit verbundene kapitalistische, patriarchal-rassistische System vehement zu verteidigen.
Droht eine erneute Machtübernahme der Faschisten? Und in welchem Verhältnis steht die Gefahr eben jener zu einer sich rasant verschärfenden Klimakatastrophe, die die Zukunft unserer Zivilisation grundlegend in Frage stellt?
Von Klimaangst zu Klimaleugnung: Marxismus trifft Psychoanalyse
Die meisten Menschen machen sich Sorgen um die Zukunft des Planeten. Aber politische Weichenstellungen, die Angst nehmen könnten, bleiben aus. So bleiben viele allein gelassen mit einem Gefühl von Ohnmächtigkeit. Umso verständlicher wird, dass viele schließlich die Krise verdrängen, um nicht verrückt zu werden. In diesem Workshop geht es darum gemeinsam zu erschließen, wie Menschen heute die Klimakrise verarbeiten. Dabei sollen marxistische Kapitalismuskritik und psychoanalytische Perspektiven zusammen gebracht werden, um eine kritischen Klimapsychologie zu entwerfen.
„Wir gegen die Elite“ – Linkspopulismus als Teil verbindender Klassenpolitik
Vor dem Hintergrund des Aufstiegs der AfD gewinnt die Frage nach einer verbindenden Erzählung an Relevanz, die den unterschiedlichen Teilen der beherrschten Klassen ein gemeinsames Identifikationsangebot macht - treten sie sich doch allzu häufig gespalten gegenüber. Neogramscianische wie marxistische Theorieansätze beleuchten, wie ein solcher linker Populismus strukturell funktioniert.
In diesem Workshop werden wir zunächst überlegen, was wir davon strategisch lernen können. Vor allem werden wir die beleuchteten Theorien aber mit empirischen Schlaglichtern zum Alltagsbewusstsein verknüpfen, um konkret herauszuarbeiten: Wie sollte ein Linkspopulismus für diese historische Situation aussehen?
Vom Weltkrieg zur Novemberrevolution: Die Rolle der revolutionären Obleute in Berlin.
Jede*r kennt die Roten Matrosen - weniger bekannt ist, dass in Berlin ganz normale Gewerkschafter*innen die Novemberrevolution vorbereiteten. Mit ersten politischen Streiks begann 1916 der gewerkschaftliche Widerstand gegen den Weltkrieg. Träger*innen der Streiks waren ehrenamtliche Vertrauensleute in den Betrieben, die sich ab 1918 „Revolutionäre Obleute“ nannten. Diese organisierten erfolgreich mehrere Massenstreiks, die schließlich im Sturz des Kaiserreichs mündeten und zum Vorläufer der Rätebewegung wurden. Anhand seiner Biographie zu Richard Müller, einem führenden Protagonist der Revolutionären Obleute, wird der Historiker Ralf Hoffrogge die Entstehung der Streikbewegungen gegen den ersten Weltkrieg darstellen. Wer waren ihre Träger*innen, wie funktionierten sie, was hat sie uns heute zu sagen?
Wäre Karl Marx ein guter Wirtschaftsminister? Marxismus und die Regierungsfrage
»Würden Wahlen etwas ändern, wären sie verboten«. Dieses geflügelte Wort drückt eine grundlegende Erkenntnis aus: Die wahre Macht eines Staats liegt nicht im 1Parlament, sondern in den Vorstandstagen der großen Konzerne, in den Apparaten von Armee und Polizei. Dennoch treten Sozialisten auch im Kapitalismus zu Wahlen an. Doch wie kann die Linke die Machtfrage stellen: welche Bedeutung hat die parlamentarische Arbeit für den Aufbau gesellschaftlicher Gegenmacht? Über die Frage, ob Sozialist:innen eine Linksregierung im Kapitalismus anstreben sollen, wird immer wieder kontrovers diskutiert. Zur mageren bis schlechten Bilanz von Regierungsbeteiligungen gesellt sich meist eine Alternativlosigkeit, auf welchem Wege denn sonst Veränderungen durchgesetzt werden könnten. Wir wollen in diesem Workshop einen Blick auf die Argumente klassischer Marxist:innen (wie Marx, Luxemburg oder Lenin) zur Frage von Parlament, Regierung und Staat werfen und mit euch diskutieren, was sich davon auf heute übertragen lässt.
Weder Putin noch NATO! Warum die LINKE eine konsequente Antikriegspartei sein muss!
DIE LINKE ist eine Antikriegspartei, aber was heißt das angesichts des Krieges in der Ukraine? Wie sind die Aufrüstungsbestrebungen in Deutschland und auf europäischer Ebene einzuschätzen? Welche gesellschaftlichen Kräfte sind entscheidend, um den Krieg zu beenden? Wie sollten wir als LINKE auf diese Entwicklung reagieren?